…mein Herz.
Unzählige Lieder, Gedichte und Filme zitieren diesen Satz. Ist doch wunderbar, oder nicht? Kostet nichts und ist das Wertvollste, was ich meinem Geliebten, meiner Geliebten schenken kann.
Naja, die Frage ist , was macht der /die Beschenkte mit meinem Herzen?
Möglicherweise geht es dann so, wie bei George Michael in seinem Weihnachtslied: „Last Christmas“. Darin singt er, dass er sein Herz verschenkt hat, letztes Weihnachten, sie/er aber das Herz gleich am nächsten Tag weiter verschenkt hat.
„Last Christmas, I gave you my heart. But the very next day, you gave it away.“ (Last Christmas; Wham 1984). So alt dieses Lied auch sein mag, so aktuell scheint es immer noch zu sein. Denn es läuft derzeit immer noch sehr oft im Radio.
Oder im Lied der Commodores: „Sail on“. Tja, das ist noch älter, aber auch darin finden sich Textzeilen, die wahrscheinlich- leider- immer treffend sein können.
Da heißt es unter anderem:
Ich hab Dir mein Herz gegeben und hab versucht Dich glücklich zu machen, aber Du hast mir nichts zurück gegeben.
„I gave you my heart. And I tried to make you happy. And you gave me nothing in return.“ (Commodores; Sail on 1979)
Wie oft haben wir in einer Beziehung das Gefühl, zu viel zu geben und zu wenig zurück zu bekommen? Ich kenne das auch sehr gut.
Und, wenn ich dann noch meine Herz verschenkt habe, und, gefühlt, nichts oder zu wenig zurück bekomme. Dann kann das sehr schlimm sein.
Ist das dann vielleicht nur ein Gefühl oder stimmt es? Werde ich wütend, enttäuscht, traurig? Will ich mich am liebsten aus der Beziehung zurück ziehen?
Meiner Erfahrung nach, aus der eigenen und aus meiner Arbeit, ist das eines der häufigsten (Konflikt-) Themen in Paarbeziehungen. Das Geben und Nehmen oder aktuell das Schenken und Beschenktwerden, und das Gefühl, dass der Ausgleich nicht stimmt.
Und dann ist es auch manchmal so, dass ich das dem anderen/der anderen gar nicht sagen kann oder will, dass ich mich zu kurz gekommen fühle, vernachlässigt, nicht gesehen, zu wenig beschenkt. Oder ich zweifle, ob meine Wahrnehmung überhaupt stimmt.
Dann könnte Ihnen, als Paar jemand Drittes helfen, besser zu sehen und zu würdigen, was Sie sich gegenseitig geben und dies auch ausdrücken und würdigen können.
Diese dritte Person möchte ich gerne für Sie sein.
Weihnachten und die Zeit davor sind für die meisten Menschen mit heftigen Gefühlen verbunden. Gerade dann ist es wichtig, mit den Gefühlen in der Paarbeziehung nicht in eine Schieflage zu kommen.
Und so wünsche ich Ihnen beim Überlegen, Einkaufen oder Selbermachen von Geschenken gute Entscheidungen und gute Gefühle für die Menschen, die Sie beschenken wollen.
Ihre Heike Strohhäcker